Digitale Papiere anwenden

zuletzt aktualisiert am 1. Januar 2020

Was sind Digitale Papiere?

Digitale Papiere sind eine Alternative zu Motivpapier. Diese ermöglichen dir kostengünstig eine grosse Sammlung an unterschiedlichsten Designs anzulegen ohne dass diese deinen ganzen Platz beanspruchen. Ganz einfach auf dem Rechner abgespeichert, können sie jederzeit bei Bedarf hervorgeholt und einfach ausgedruckt werden. Natürlich kann man diese digitalen Papiere genau so nutzen wie die klassischen Motivpapiere und ein ganzes Blatt von dem Motiv ausdrucken, was jedoch unter Umständen eine Verschwendung der Patronen sein kann. Das tolle an diesen Papieren ist eigentlich dass man sie gerade in Kombination beispielsweise mit Schneideplottern super nutzen kann, um so Motive passgenau auszufüllen. Auf diese Weise wird nur genau soviel gedruckt wie du schlussendlich auch benötigst.

Was benötige ich zur Bearbeitung von digitalen Papieren?

Drucker zur Bearbeitung digitaler Papiere

Da diese Art von Papieren, wie es der Name schon sagt, digital vorliegt, müssen sie erst noch ausgedruckt werden. Dazu benötigst du also einen handelsüblichen Drucker. Vorzugsweise ein Farbdrucker mit einem guten Druckbild, da du sicher gerne schöne Druckmotive haben möchtest. Wenn du gerne mit dickem Papier arbeitest, solltest du beachten, dass dein Drucker auch die entsprechende Papierstärke bedrucken kann. Das verarbeitende Papierformat ist normalerweise A4, solltest du aber gerne grosse Motive drucken wollen, wäre auch hier zu überlegen allenfalls ein grösseres Modell in Betracht zu ziehen. Dies macht jedoch auch nur Sinn wenn du später auch mehr als A4 schneiden kannst.

Im klassischen Verwendungssinne der Motivpapiere wäre auch bei digitalen Papieren kein Schneideplotter nötig. Du kannst dir die Motive einfach ausdrucken und wie beim Kartenbasteln oder Scrapbooking verwenden. Richtig Freude machen die Papiere aber besonders in Kombination mit einem Schneideplotter weil sich da noch mehr Möglichkeiten im Papierbereich eröffnen.

Papier für einen optimalen Druck der Digipapiere

Um digitale Papiere in Kombination mit einem Plotter zu benutzen, sollte das Papier sorgfältig ausgewählt werden. Nicht jedes Papier das sich super schneiden lässt, ergibt auch ein schönes Druckbild und umgekehrt. Wenn du allerdings nur ganz einfache Formen ausschneidest, um beispielsweise Deckblätter zu gestalten ist ein super zu schneidendes Papier hier zu vernachlässigen und du kannst ruhig auf ein druckerfreundliches Papier zurückgreifen. Gute Druckergebnisse lassen sich selbstredend beispielsweise mit unterschiedlichsten Fotopapieren erzeugen.

Digitale Papiere – Bilddateien

Grundsätzlich kannst du jedes Foto als digitales Papier verwenden, denn diese sind nichts anderes als Bilddateien (je nach Hersteller meist im png oder jpg Format). Die zu erwerbenden Digipaper Sets sind jedoch aufbereitet, eignen sich gut als Hintergrundpapiere und werden als Sets bereitgestellt die sich beispielsweise farblich unterscheiden oder alle eine ähnliche Struktur aufweisen. Das gängige Format hierbei ist 30x30cm (respektive 12×12 inch) bei einer sauberen Druckauflösung von 300dpi.

Anwendung in Silhouette Studio per Print&Cut

Als Erstes wird, wie wohl nicht anders erwartet, das gewünschte Schneidemotiv im Programm geöffnet.

Seiteneinstellungen

Vor dem Bearbeiten nimmst du am Besten gleich die passenden Seiteneinstellungen vor, damit du die Begrenzungen siehst in denen du dich bewegen kannst.

  • Papiergrösse: die Papiergrösse findest du im ersten Reiter in den Seiteneinstellungen und muss der Grösse des Papiers im Drucker entsprechen. Das heisst normalerweise wird hier A4 angewählt. Diese Einstellung bitte auch beim Drucker überprüfen.
  • Passermarkierung: im dritten Reiter müssen die Passermarkierungen aktiviert werden. Diese werden nach dem Drucken vom Silhouette Plotter ausgelesen damit er sich korrekt orientieren kann und das Motiv passend ausschneidet. Mit dem Typ1 hast du den passenden Styl für alle Schneidegeräte (Cameo, Portrait und Curio). Mit den Einstellungen „Abmessungen“ und „Position“ hast du noch die Möglichkeiten die Passermarkierungen anzupassen. Ich empfehle hier jedoch grundsätzlich keine Anpassungen zu machen, da es beispielsweise bei zu kleinen Passermarkierungen zu Fehllesungen kommen kann.

Digitale Papiere importieren

Um die digitalen Papiere ins Silhouette Studio und das Motiv zu bringen hast du folgende Möglichkeiten:

  • Ins Motiv hineinziehen: die einfachste und schnellste Möglichkeit ist, dieses einfach aus dem abgespeicherten Ordner direkt ins Motiv hineinzuziehen. Dazu den entsprechenden Ordner sowie die Datei im Studio nebeneinander öffnen und die Bilddatei mit gehaltener Maustaste vom Ordner in das Motiv im Studio hineinziehen.
  • Zu den Mustern hinzufügen: über die Bibliothek können digitale Papiere als Muster hinzugefügt und auch später dann direkt aus dem Studio heraus wiederverwendet werden. Dazu den Ordner Muster anwählen und das entsprechende Papier dort hineinziehen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass bei zu vielen Papieren die Ladeleistung des Programms beeinträchtigt werden kann.

Diese Papiere kannst du dann wie die normalen Füllmuster einsetzen, indem du das Motiv markierst, das Füllfarbenfenster öffnest und im dritten Reiter findest du die Füllmuster. Dort runterscrollen bis zu „Muster“, hier werden die eigenen Papiere aufgeführt.

Anpassung von Füllmuster: im dritten Reiter des Füllfarbenfenster sind unter „Erweiterte Optionen“ verschiedene Möglichkeiten um das Füllmuster zu verändern. Mit „Muster drehen“ kannst du entweder das Füllmuster direkt 90° drehen oder einen beliebigen Winkel eingeben. Mit „Skalieren“ lässt sich das Füllmuster vergrössern oder verkleinern. Beachte hier dass bei einer Verkleinerung des Musters mehrere Musterabschnitte aneinander gereiht werden um die Fläche auszufüllen. Ist das Muster also nicht homogen, was oft der Fall ist, wirst du hier eine Kante beim Übergang zum nächsten Musterteil sehen . Beim „Muster Verschieben“ aktiviert sich ein kleiner weisser Kreis, wenn du diesen anfasst kannst du das Muster innerhalb des Motivs verschieben um andere Teile sichtbar zu machen. Ebenso lässt sich hier die Transparenz verändern, das Muster verzerren oder spiegeln.

Füllungsmethoden

  • Füllung eines kompletten Motivs: bei einem Motiv das komplett mit einem Papier gefüllt werden soll, macht es Sinn ein kleines Offset um die äussere Schneidelinie zu legen und das Digipapier in dieses Offset hineinzulegen. Dies gibt einen kleinen Spielraum falls der Schnitt nicht 100% exakt sein sollte. Somit erhält man trotzdem ein schönes Ergebnis ohne weissen Rand.
  • Füllung für ein Deckblatt: Wenn nur die Deckblätter die Füllung eines Digipapieres erhalten sollen, kann das gesamte Objekt normal ausgeschnitten und anschliessend die einzelnen Teile für die Deckblätter gedruckt und geschnitten werden. Für Deckblätter werden beispielsweise bei einer Schachtel je Seite sozusagen kleine innere Offsets erstellt, welche mit dem Papier gefüllt und einzeln ausgeschnitten werden können. Diese einzelnen Teile können später auf das Gesamtobjekt als Dekoelement aufgeklebt werden.

Print&Cut

Nachdem die Datei mit dem digitalen Papier vorbereitet ist, geht es ans Drucken und anschliessendem Schneiden, dem sogenannten Print&Cut.

  • Drucken: um das Motiv auszudrucken, gehe in der Menüleiste auf „Datei“, „Drucken“ und wähle den entsprechenden Drucker aus. Hier ist es wichtig noch die entsprechenden Druckereinstellungen zu überprüfen. Diese müssen mit den zuvor getroffenen Seiteneinstellungen übereinstimmen (d.h. normalerweise A4). Wichtig dabei ist, dass hier kein skalierter Druck angewählt wird, sondern das Motiv mit 100% in Originalgrösse gedruckt wird, ansonsten kommt es zu einem verfälschten Ergebnis und kann zu einem fehlerhaften Schnittbild führen. Zu beachten ist hierbei dass Linien erst ab einer Linienstärke grösser als 0 mitgedruckt werden. Falls du also keine Schneidelinien auf dem Motiv haben willst, diese bitte auf 0 stellen, ansonsten so gross wie sie auf dem Ausdruck erscheinen sollen.
  • Scheiden: den Ausdruck wie gewohnt auf die Schneidematte des Schneideplotters legen und im Sendenmenü den Auftrag starten. Der Plotter liest nun die Passermarkierungen aus, um zu erkennen wo er mit dem Schneiden ansetzen muss und beginnt den Auftrag zu Schneiden.

Hinweis: Bitte nach dem Abschicken an den Drucker keine Veränderungen am Motiv mehr vornehmen, die neuen Veränderungen würden dann nicht mehr mit dem Ausdruck und den Schneidelinien im Programm übereinstimmen.

Passermarken Sensorfehler

Ein oft auftretendes Problem bei Print&Cut ist die Fehlermeldung „Passermarken Sensorfehler“. Das bedeutet soviel wie dass der Schneideplotter die Passermarken nicht einlesen konnte. Um dieses Problem zu beheben und das Motiv ausschneiden zu können, kann das verschiedene Ursachen haben. Hier ein paar Möglichkeiten die ihr prüfen könnt:

  • Passermarken korrekt und vollständig gedruckt: sind die Passermarken wie im Programm zu sehen komplett auf dem Ausdruck und sauber abgebildet?
  • Passermarken Zone: ist der schraffierte Bereich im Programm frei von Motiven? Falls nicht kann dies zu Fehlern führen, da der Scanner dann die Motive als Teil der Passermarken interpretieren kann und somit eine Fehlausrichtung versucht.
  • Untergrund Passermarken: Passermarken sind auf einen dunklen Untergrund oder allenfalls sogar auf einem glänzenden oder spiegelnden Tonkarton aufgedruckt. Hier fehlt zum einen der Kontrast und beim anderen kommt es zu Fehlspiegelungen beim Einlesen. Um trotzdem solche Papiere verarbeiten zu können, hast du die Möglichkeit beim Drucken in die Ecken beispielsweise weisse Etiketten oder Papier zu kleben damit die Passermarken darauf gedruckt werden. Wenn du das Ganze bereits ausgedruckt hast, kannst du nachträglich auch die Passermarkenecken wegschneiden und nur noch ein leeres weisses Blatt mit Passermarken drucken und diese aufeinander kleben.
  • Software und Firmware kontrollieren: um Fehler auszuschliessen, ist es am einfachsten diese beiden auf dem neusten Stand zu haben. Es kann auch zu Problemen kommen bei der Interaktion zwischen Software und Firmware, wenn die eine aktuell ist und die andere nicht.
  • Sensor reinigen: der Sensor, welcher die Passermarken ausliest kann auch verschmutzt oder gar mit Folienresten verklebt sein und somit beim Auslesen Probleme haben. Dieser Sensor befindet sich mit am Schlitten mit den Messern.
  • Einzug: Matte leicht verschoben einziehen lassen. Das heisst mal ein paar mm nach rechts verschieben.
  • Deckel: beim Einlesen der Passermarken den Deckel des Plotters schliessen. So gibt es weniger Lichteinfall. Sollte es mit geschlossenem Deckel nicht funktionieren auch mal mit offenem probieren.
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